Blutjunge Verführer Premiere: Zu Gast bei Wienerlied - und? Höfefest in St. Pölten Lange Nacht der Liebe F13 - Fest Hoffest / Ab-Ort-Musik
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So wie bei einem bildenden Künstler die Entstehungsgeschichte und die Rezeption eines Werkes Teil des Gesamtkunstwerks sind, ist die Gründungslegende einer Band Teil der Performance. So weit, so gut. Im Fall der "Blutjungen Verführer", deren erstmaliges Auftauchen im Kulturbetrieb hiermit angekündigt wird, ist die Wahrheit spannender als jedes Marketingmärchen sein könnte. Menschen mit Minderwertigkeitsgefühlen haben schon oft die Bühne als Ausweg entdeckt. Meistens um Kontaktschwierigkeiten zu überspielen, banal formuliert, den Aufriss zu erleichtern. Nicht so die "Verführer"! Dieses Trio führte in blutjungen Jahren die Liebe zusammen, oder vielmehr das, was sie nach dem Konsum unzähliger Lieder (Schnulzen, Schlager) für Liebe gehalten haben. Ein klassisches Dreiecksverhältnis nahm seinen Lauf: Bewusstloses Glück, Selbstzweifel, Eifersucht, Selbsthass und Destruktion, alles in der reinsten und ehrwürdigen Absicht zu lieben. Wer derartiges erlebt hat, kennt das Ende der Geschichte: Sie können nicht mit-, aber auch nicht ohne einander sein, denn die Kraft der Erlebnisse drängt die scheinbar unwissende Umwelt an den äussersten Horizont der Wahrnehmung. Der Beziehungstherapeut Dr. Sommer, Analyst der künstlerischen Selbstdarstellung,
hat dafür den Begriff des "emotiozentrischen Weltbildes"
erfunden. Therapeutisches Singen: Das Programm der "Blutjungen Verführer"
- Liebeslieder von Rio Reiser, den Goldenen Zitronen, Kollegium Kalksburg
und aus der tragischen Romantik - ist Psychoanalyse vor Publikum. |
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Riki, Mario und ich
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singen um Liebe.
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fotos: tina dermitzakis
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